Zwei Künstler, eine einzigartige Gegenüberstellung: Die SCHIRN inszeniert einen spannungsvollen Dialog zweier herausragender Vertreter der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Prozessuales Denken bezeichnet den Fokus eines Künstlers auf dem Entstehungsprozess eines Werkes, der genauso wichtig oder wichtiger sein kann, wie das fertige Kunstwerk. Es gibt auch Kunstwerke, bei denen vom Künstler kein Endzustand beabsichtigt ist.
GIACOMETTI-NAUMAN
BIS 22. JANUAR 2017
Zwei Künstler, zwei Generationen und eine denkbar unterschiedliche Herkunft: Die SCHIRN widmet den überraschenden und bislang weitgehend übersehenen Verbindungen im Werk von Alberto Giacometti (1901–1966) und Bruce Nauman (*1941) eine umfassende Ausstellung. Zeichnungen, Fotografien, Videos, Skulpturen und raumgreifende Installationen des US-amerikanischen Multimediakünstlers treten mit ausgewählten Skulpturen und Gemälden des Schweizer Bildhauers in einen spannungsvollen Dialog. Bei beiden Künstlern kreist das Œuvre vorrangig um das Bild des Menschen und die conditio humana; es sucht mit reduzierten Darstellungsmitteln, Grundfragen der Existenz zu ergründen. Die erschütternde Direktheit der Kunstwerke fordert den Betrachter nachhaltig. Ein prozessuales Denken verbindet Giacometti und Nauman ebenso wie ihre Themen, etwa die Darstellung der Leere, die Beziehung von Figur und Raum oder der fragmentierte Körper. In einem thematisch angelegten Parcours versammelt die Ausstellung etwa 70 Arbeiten, darunter zahlreiche Hauptwerke beider Künstler. Die Gegenüberstellung wagt eine Konfrontation mit offenem Ausgang: Giacometti wird als Wegbereiter zentraler Entwicklungen der Kunst nach 1960 erkennbar, gewinnt seine ursprüngliche Radikalität zurück, während bei Nauman die herausragende Bedeutung als Bildhauer deutlich und auf andere Weise historisch verständlich wird. Die Ausstellung belegt nicht Einflüsse oder übergeordnete Theorien, sondern erweitert vielmehr den Blick auf das Werk zweier herausragender Vertreter der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
BLEIBEN SIE IM BILDE
Die Ausstellung ist vorüber, das kostenlose Digitorial bietet weiterhin spannende Einblicke und Hintergrundinformationen zur Ausstellung. Entdecken Sie mehr über Alberto Giacometti und Bruce Nauman!
Für Smartphone, Tablet und Desktop
AUDIOGUIDE
Die Schauspielerin Eva Mattes, bekannt aus ihrer Zusammenarbeit mit Werner Herzog und Rainer Werner Fassbinder sowie als Ermittlerin im Bodensee-Tatort, erläutert Hintergrundinformationen zu den Künstlern und ihren Werken. Hören Sie Texte des Dramatikers Samuel Beckett, welcher ein Wegbegleiter Giacomettis wie auch Naumans war, gelesen von Viktor Tremmel vom Schauspiel Frankfurt. Oder lassen Sie sich vom exklusiven Soundtrack musikalisch inspirieren – von John Cage bis Moondog.
FILM ZUR AUSSTELLUNG
DER KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
GIACOMETTI-NAUMAN
Herausgegeben von Esther Schlicht. Vorwort von Philipp Demandt, Essays von Esther Schlicht, Gaby Hartel, Thierry Dufrêne und Robert Storr. Dt./engl. Ausgabe, 184 Seiten, ca. 150 Abbildungen, Softcover, Snoeck, Köln, 2016, Preis: 35 € (SCHIRN Kasse), 39,90 € (Buchhandel)
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Begleitheft
Giacometti-Nauman
Eine Einführung in die Ausstellung. Das Heft stellt ausgewählte Werke der Ausstellung vor und legt die gesellschaftlichen und künstlerischen Zusammenhänge dar. Deutsche Ausgabe, Preis: 7,50 €, im Klassensatz 1 € pro Heft (ab 15 Stück)
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